blog

Verständnis der EN 14605:2005+A1:2009 - Chemikalienschutzkleidung

Geschrieben von Hollie Follett | 11.12.2025 16:12:38

Wenn Sie in Umgebungen arbeiten, in denen das Risiko von Chemikalienspritzern besteht, ist es wichtig, dass Sie sich auf Ihre Schutzkleidung verlassen können. Die europäische NormEN 14605:2005+A1:2009hilft bei der Bewertung der Leistungsfähigkeit von Schutzkleidung in solchen Situationen. Aufgrund der Fachsprache kann es jedoch schwierig sein, genau zu verstehen, was dies in der Praxis bedeutet. Im Folgenden finden Sie einen vereinfachten Leitfaden, der Ihnen hilft, die Norm zu verstehen, ohne die wichtigen Details zu vergessen.

Was deckt die Norm ab?

In dieser Norm werden strenge Prüfverfahren beschrieben, mit denen gemessen wird, wie gut Chemikalienschutzkleidung dem Risiko von Chemikalienspritzern standhält. Sie prüft zwei Hauptbereiche:

Materialintegrität - wie stark und widerstandsfähig das Gewebe und die Nähte sind
Integrität des Kleidungsstücks - wie der gesamte Anzug oder Schutzartikel als Ganzes funktioniert

1. materielle Integrität - Wie stark ist das Gewebe?

Das Gewebe und die Nähte des Kleidungsstücks werden einer Reihe von physikalischen Festigkeitstests unterzogen, und die Ergebnisse werden mit einer Leistungsbewertung versehen. Die Ergebnisse werden in einer Leistungsbewertung zusammengefasst. Diese Bewertungen werden dem Träger mitgeteilt, damit er sich ein Bild von den Schutzfunktionen des Kleidungsstücks machen kann.

Prüfung der chemischen Beständigkeit:
Das Material und die Nähte werden außerdem mit mindestens einer vom Hersteller ausgewählten Chemikalie auf ihre chemische Beständigkeit geprüft. Dies wird als
Permeationstestbezeichnetund misst, wie viel von der Chemikalie innerhalb von8 Stunden durchgelassen wird.

Hinweis:Wenn Sie wissen wollen, wie das Kleidungsstück über 8 Stunden hinaus funktioniert, sind zusätzliche Tests erforderlich - diese sind jedoch nicht in dieser Norm enthalten.

2. die Integrität der Kleidung - Wie gut schützt die Kleidung Sie?

Die Kleidungsstücke werden als Ganzes getestet, um sicherzustellen, dass sie vor dem Eindringen von Flüssigkeiten schützen. Es gibt vier Haupttypen von Schutz gemäß dieser Norm:

Typ

Beschreibung

Testverfahren

Typ 3

Ganzer Anzug - Flüssigkeitsdichter Schutz

Besprühung mit einem unter Druck stehenden Flüssigkeitsstrahl, der auf Schwachstellen wie Nähte und Reißverschlüsse zielt. Zur Prüfung auf undichte Stellen wird ein saugfähiger Unteranzug getragen.

Typ 4

Ganzer Anzug - Spritzdichter Schutz

Der Anzug wird eine Minute lang mit 4,5 Litern Flüssigkeit aus vier Düsen besprüht, während er sich dreht. Ein saugfähiger Unteranzug prüft auf undichte Stellen.

PB [3]

Teilkörper - Flüssigkeitsdichter Schutz

Für Kleidungsstücke wie Jacken oder Schürzen, die bestimmte Bereiche schützen.

PB [4]

Teilkörper - Sprühdichter Schutz

Wie oben, jedoch auf Spritzwasserschutz und nicht auf vollständigen Flüssigkeitsschutz geprüft.

Flüssigkeitsdichtundspritzwassergeschütztbeschreiben das Schutzniveau an exponierten Verbindungspunkten wie Reißverschlüssen, Nähten oder an der Befestigung von Handschuhen und Stiefeln.

Warum können flüssigkeitsdichte Kleidungsstücke trotzdem versagen?

Selbst Kleidungsstücke, die diese Norm erfüllen, sind nicht narrensicher. Hier ist der Grund dafür:

1) Materialbeschränkungen

Das Material wurde getestet, ist aber nicht völlig undurchlässig.
Wiederholter Kontakt mit Chemikalien oder Reinigung kann das Material mit der Zeit schwächen.

2. begrenzte Testmöglichkeiten

Die Tests finden in kontrollierten Laborumgebungen statt - nicht unter realen Bedingungen.
Dinge wie Bewegung, Dehnung oder längeres Tragen werden nicht simuliert.
Teilkörperkleidung (Schürzen, Hauben usw.) wird nur auf Materialstärke getestet - sie garantiert keinen Ganzkörperschutz.

3) Schwachstellen an Nähten und Verbindungen

Wiederholte Verwendung oder Reinigung kann zu einer Verschlechterung der Nähte und Verbindungen führen.
Biegen, Dehnen oder Abrieb während der Verwendung kann zu Fehlern führen.
Befestigungen an anderen PSA (z. B. Atemschutzmasken) werden nicht immer zusammen getestet, was zu Schwachstellen führen kann.

4. standardmäßige Beschränkungen

Es wird nicht getestet, wie die Schutzkleidung nach mehrmaligem Gebrauch oder Reinigen hält.
Die Hersteller testen die Schutzkleidung nur gegen die von ihnen ausgewählten Chemikalien - nicht gegen alle potenziellen Gefahren an Ihrem Arbeitsplatz.

Die Quintessenz

EN 14605:2005+A1:2009bietet die Gewissheit, dass Chemikalienschutzkleidung unter kontrollierten Bedingungen getestet wurde, insbesondere an den Nähten und Verbindungsstellen. Doch der Einsatz in der Praxis bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich:

❗Materialienkönnen sich zersetzen
❗Bewegungenkönnen Schwachstellen verursachen
❗Nichtalle Chemikalien werden getestet

Prüfen Sie immer:
Materialspezifische Daten zur Chemikalienbeständigkeit
Praxistests unter Ihren realen Arbeitsbedingungen
Kompatibilität mit anderen PSA

Normen sind wichtig - aber das Bewusstsein für die Praxis ist ebenso wichtig.